Seite 7 Wurmverlauf Von Aachen
Ebene 1 Landschaftsfotografie
Text von Wikipedia
Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Wurm entspringt dem Quellhorizont am Fuße des Düsbergkopfes, einer Erhebung im Aachener Wald, südlich von Aachen, nahe der B 57 bei Steinebrück (Diepenbenden), und fließt in Richtung Norden ins Aachener Becken. Von ihren Quellen auf zirka 260–280 m ü. NN verläuft die Wurm mit einer durchschnittlichen Durchflussmenge von 1,4 m³/s hinunter zur Rur, in die sie nach 53 Kilometern bei Heinsberg-Kempen auf einer Höhe von nur noch 32 m über NN mündet. Die Wassertiefe beträgt dort etwa einen Meter und die Breite etwa acht Meter. Das oberirdische Einzugsgebiet beträgt rund 354 Quadratkilometer. Zuständig für die Wurm ist der Wasserverband Eifel-Rur (WVER).[4]
Aachener Becken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Wurm entspringt am Nordabhang des südlich von Aachen gelegenen Aachener Waldes auf Aachener Stadtgebiet bei Steinebrück (Diepenbenden) und fließt in Richtung Norden, hinab ins Aachener Becken. Am nördlichen Ende der Soers verlässt die Wurm als einziger Abfluss das Aachener Becken. Der Aachener Wald ist eine Höhenstufe im Übergangsbereich von der Norddeutschen Tiefebene (Kölner Bucht) zum Rheinischen Schiefergebirge (Eifel). Er bildet einen Teil einer Wasserscheide; an seinem Südhang entspringende Gewässer fließen über die Göhl direkt westlich zur Maas, während die am Nordhang entspringenden Gewässer über Wurm und Rur nördlich zur Maas fließen.
Im Stadtgebiet von Aachen sind über 20 Thermalwasserquellen mit einer Austrittstemperatur von über 50 °C bekannt, in Burtscheid bis zu 74 °C. Bereits in römischer Zeit wurde ein Teil des Bachwassers der Wurm oberhalb des Quellgebietes der Burtscheider Thermalquellen kanalisiert (Kalter Bach) und an den Thermalquellen vorbei geleitet, um die Frischwasserversorgung der Ansiedelung im Aachener Kessel zu gewährleisten. Der natürliche Bachlauf nahm im tiefsten Teil des Burtscheider Tales die Abwässer der Thermalquellen auf und wurde als Warmer Bach bezeichnet. In späteren Zeiten war das kalte Wurmwasser äußerst wichtig für die Aachener und Burtscheider Tuchfabrikation, die viel weiches Wasser benötigte. Dieses Wasser konnte nur aus Bächen entnommen werden, die nicht mit Thermalwasser „verunreinigt“ waren, da dieses aufgrund des hohen Gehalts an Mineralien und Carbonaten zu hart und für einige Arbeitsschritte unbrauchbar war. Im Stadtarchiv Aachen existieren viele historische Dokumente, mit denen die Wassergerechtsame an der Wurm und anderen Bächen geregelt wurden, wobei die Tuchfabrikanten den Löwenanteil erhielten. Der Kalte und der Warme Bach vereinigen sich erst unterhalb der nordöstlichsten Burtscheider Quellenaustritte im Frankenberger Viertel.
Noch im Bereich des Aachener Beckens nimmt die Wurm die Mehrzahl der anderen Aachener Bäche auf, darunter den Beverbach, den Gillesbach, den Kupferbach, den Predigerbach, den Goldbach und den Paubach (alle südlich und östlich des Aachener Stadtzentrums einmündend) sowie den Kannegießerbach, den Johannisbach und den Haarbach.[5] Damit ist die Wurm der Vorfluter des Aachener Beckens und der natürliche Ablauf der im Aachener Becken zusammenfließenden kalten und warmen Bäche.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Wurm unter Aachen kanalisiert. Im heutigen Aachener Stadtgebiet befinden sich Teile der Wurm nur noch nahe der Quelle und südlich des Ortsteils Haaren, etwa ab dem Europaplatz an der Erdoberfläche. Im Übrigen verläuft der Bach von Burtscheid kommend, wo er bereits unterirdisch verläuft, etwa entlang von Bachstraße, Brabantstraße, Kongressstraße, Aretzstraße und Talstraße zum Europaplatz. Nördlich des Europaplatzes tritt die Wurm wieder zutage, passiert Gut Kalkofen, Haaren und die Soers und erreicht dort das Wurmtal. Kurz bevor sie das Aachener Stadtgebiet verlässt, haben 2009–2010 umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen stattgefunden. Das Wurmtal ist ein Kerbsohlental, das sich mit teilweise sehr steilen Hängen in die nördlich von Aachen gelegenen Gebiete einschneidet. In diesem Bereich hat die Wurm viele Mäander, insbesondere im Wurmtal zwischen Würselen und Herzogenrath.