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Als Campus Melaten (vormals Erweiterungsgebiet Seffent Melaten) wird ein Bereich im Aachener Stadtbezirk Laurensberg bezeichnet. Räumlich wird er im Osten durch den Pariser Ring am Übergang zum Stadtteil Hörn begrenzt, im Süden durch den Ortsteil Gut Kullen und im Westen/Nordwesten durch das Naturschutzgebiet Seffent-Wilkensberg sowie den Wildbach. Entwickelt wird dieses vormals landwirtschaftlich geprägte Gebiet seit den 1970er-Jahren durch die RWTH Aachen, damals im Verbund mit den weitreichenden Bautätigkeiten im Rahmen der Errichtung des Universitätsklinikums Aachen.
Inhaltsverzeichnis
- 1Namensgebung
- 2Entstehung und Ausbau
- 2.1Campus Standorte
- 2.2Standort Melaten
- 2.3Kritik Naturzerstörung für Erweiterungsflächen
- 3Einrichtungen und Institute
- 4Kultur und Festival
- 5Floriansdorf
- 6Verkehr
- 6.1ÖPNV
- 6.2Rad und anderweitige Konzepte
- 7Weblinks
- 8Einzelnachweise
Namensgebung
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Namensstiftend für diesen – im Jahr 2023 sich immer noch in Weiterentwicklung befindenden Stadtteil – ist das Gut Melaten, ein ehemaliges Leprosorium vor den Toren der Stadt Aachen. Verschiedene Haltestellen, wie auch das Wohnviertel Melaten selbst als auch Straßenbezeichnungen, verweisen auf diese historische Anlage, welche sich heutzutage in der Nutzung der Universitätsklinik befindet und unter anderem Ort des Botanischen Gartens Aachen mit dem dort integrierten Karlsgarten ist.
Entstehung und Ausbau
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Die Grundidee des Projekts Campus mit seinen drei Standorten wurde im Jahr 2005[2] initiiert.
Campus Standorte
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In Summe wird es mit Abschluss des Projekts drei Standorte der RWTH unter der Bezeichnung Campus geben:
- Campus Melaten mit 473.000 m²[3]
- Campus West mit 325.000 m² (direkt angrenzend an Melaten, Beginn 2023)
- Campus Mitte (Hauptstandort im Stadtkerngebiet Aachens)
Standort Melaten
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Bereits seit den 1970er-Jahren befanden sich vor Ort Institutsgebäude der RWTH Aachen[4], so auch das Institut für Molekulare und Zelluläre Anatomie. Zu diesem Zeitpunkt wird der Campus noch als „Erweiterungsgebiet Seffent Melaten“ bezeichnet.[5] Im Rahmen der strategischen Campusplanung der RWTH, welche in Zukunft wirtschaftliche und wissenschaftliche Tätigkeiten an drei über dem Stadtgebiet verteilten Standorten integrieren möchte, begann im Jahr 2009 mit dem Bebauungsplan Nr. 915 (seit Dezember 2009 rechtskräftig) die zweite Gründungsphase des Campus Melaten. Zum Zwecke der weiteren Entwicklung des Standortes wurde mit der RWTH Aachen Campus GmbH eine eigene Tochtergesellschaft gegründet.
Kritik Naturzerstörung für Erweiterungsflächen
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Als die Erweiterungsfläche zur Kooperation der RWTH mit kommerziellen Unternehmen im Grüngebiet Rabental geplant wurde, entstanden mehrere Bürgerinitiativen gegen die Zerstörung der Naturflächen und Versiegelung des Bodens[6] und es gab mehrere Demonstrationen gegen das Vorhaben.[7] Die Hauptkritik zielte nicht auf die Bebauung, sondern deren Anbindung, die am südlichen Ende durch das Rabental verläuft, obwohl es mehrere Alternativen gab und bei allen vorigen Plänen seit den 1970er-Jahren das Rabental stets tabu war. Dem Protest schlossen sich mehrere Umweltschutzverbände an,[8] darunter der Naturschutzbund Deutschland, welcher der RWTH „Versagen […] bei dem Thema nachhaltiger Umgang mit Ressourcen“ vorwarf, was gerade bei der Verwirklichung eigener Interessen „besonders beschämend“ sei.[9]
Dennoch wurde am 16. Dezember 2009 im Aachener Stadtrat mehrheitlich den Plänen zugestimmt.[10] Auch die Aachener Grünen, die zunächst eine alternative Erschließung der Flächen ohne Nutzung des Rabentals befürworteten,[11] stimmten schließlich dem von der RWTH favorisierten Vorschlag zu.[12] Bereits bevor dieser rechtskräftig wurde, begannen die Rodungsarbeiten und bis Februar 2010 wurden bereits mindestens 1.000 Bäume mit einem Stammumfang über 30 cm gefällt.[13] Im Sommer 2010 wurden die Rodungsarbeiten fortgesetzt und weitere Grünflächen abgeholzt.[14]